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Geschichte

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Ein Streifzug durch die Arther Gemeindegeschichte

 

Die Gegend von Arth mag schon in frühesten Zeiten Pfahlbauern und Kelten (Helvetier) zur Ansiedlung angelockt haben. Zahlreiche Spuren am Zugersee deuten darauf hin, dass hier Jäger und Fischer schon vor Christi Geburt ihre Wohnstätten aufgeschlagen hatten. Keltischen Ursprungs ist auch der Name des Tales, denn das Wort „Arth“ bedeutete „Acher“. Zusammen mit dem Fischreichtum aus dem See und der Jagd bot das Weide- und Ackerland gute Nahrungsquellen.

Sicher ist, dass sich auch Alemannen niedergelassen hatten, worauf nicht nur Orts- und Flurnamen hindeuten, sondern auch das Auffinden von Alemannengräbern unterhalb der evangelisch-reformierten Kirche in Oberarth. Nach altgermanischem Recht war Grund und Boden, Alpen, Wälder und Gewässer gemeinsames Eigentum sämtlicher Sippenangehöriger, eine so genannte Allmeind. Das alte System der Korporationen und Genossenschaften hat demnach bei den Alemannen seinen Ursprung.

Im Jahr 58 vor Christus wurde die heutige Schweiz von den Römern erobert. Genaue Überlieferungen über die Ansiedlung der Römer in unserem Gebiet fehlen. Der Name „Grabacher“ aber deutet auf die Existenz einer römischen Villa bei Arth hin.

Nach dem Untergang des römischen Reichs stritten sich verschiedene Feudalherren um das strategisch wichtige Tal, welches als Eingangstor zu den Tälern des heutigen Bezirkes Schwyz galt. Urkundlich wird Arth erstmals im Jahre 1036 erwähnt, in welchem Graf Ulrich der Reiche den Hof in Arth samt Kirchenschatz seinem Neffen Arnulf von Lenzburg übermacht. Darin heisst es: „…et in loco qui dicitur Arta una curtis ad sanctum Georgium com ecclesia“ (… und in dem Orte, welcher Arta genannt wird, ein Hof zu St. Georg mit der Kirche). Nach dem Aussterben der Lenzburger im Jahre 1172 kamen die Güter an die Kyburger. In der Folge gelangten die Arther Besitztümer in verschiedene Hände, teils durch Mitgift bei Heiraten, durch Verpfändungen oder Erbschaften. Schliesslich fielen die Ansprüche am Ende des 12. Jahrhunderts an die Habsburger und die Hünenberger. Wahrscheinlich erfolgte in dieser Zeit die Aufteilung des Gebietes in einen „Oberhof“ mit Gütern in Oberarth, Goldau, Buosingen, Lauerz, Gengigen und Röten, sowie einen „Niederhof“ mit dem heutigen Arth.

Im Jahr 1315 verpfändeten die Habsburger den Arther Hof an den Kriegshelden Werner von Homberg. Darüber waren die unfreien Leute in Arth empört und verbündeten sich mit den Schwyzern. Dabei hofften sie auch, gleiche Rechte und Freiheiten für alle Kirchgenossen erwerben zu können. Es wird angenommen, dass zu diesem Zeitpunkt die teilweise bereits bestehenden Türme und Letzimauern massiv ausgebaut wurden, um den mächtigen Feind abzuwehren. Die Existenz dieser Abwehrlinie mag Herzog Leopold von Habsburg auch bewogen haben, nicht von Zug her über Arth sondern über Ägeri und Morgarten ins Land der „aufsässigen Bauern“ einzudringen. Berühmt geworden ist in diesem Zusammenhang die Pfeilbotschaft des Heinrich von Hünenberg, welche er in Arth über die Letzimauer schoss. Darin war der wertvolle Hinweis enthalten: „Hütet euch am Morgarten“. Es wird erzählt, dass daraufhin die Arther Männer den Schwyzern zu Hilfe eilten, während die Frauen die Letzi in Arth bewachten. Der Sieg von Morgarten am 15. November 1315 sicherte Schwyz und letztlich auch Arth die Unabhängigkeit von den Habsburgern.

Im Jahre 1353 verkaufte die Markgräfin Maria von Baden ihren geerbten Besitz an die Kirchgenossen von Arth. Die Einwohner einigten sich über die Landrechte, einen Teil liessen sie im gemeinsamen Besitz: Dies gilt heute als die Geburtsstunde der Unterallmeind-Korporation.

Im Laufe der weiteren Geschichte erlitt auch die Arther Bevölkerung die dunklen Seiten des Mittelalters: Die Männer kehrten nicht vom Krieg zurück, Hungersnöte wüteten und mehrmals grassierte die Pest.

Mitte des 16. Jahrhunderts machten sich erste Anzeichen der Reformation in Arth bemerkbar. Der damalige Pfarrer, Balthasar Trachsel, heiratete seine Magd, was bei den Arthern einen Sturm der Entrüstung auslöste. Um 1620 erlebte die Reformation einen „Rückfall“ mit dem Auftreten der Nikodemiten. Sie kamen nachts in abgelegenen Bauernhöfen heimlich zusammen, besuchten aber weiterhin die katholische Messe. Die Geistlichkeit warf den Neugläubigen „Verletzung des Religionsfriedens“ vor und forderte die Behörden in Schwyz auf, einzugreifen. Die Reformierten wurden jedoch rechtzeitig gewarnt und flüchteten im Jahre 1655 nach Zürich. Dort wurden sie freundlich aufgenommen. Einige der Reformierten blieben in Arth. Sie wurden verhaftet. Die meisten wurden wieder entlassen, wenn sie durch Wallfahrten oder in einer Beichte ihre katholische Gesinnung offenbarten. Vier Personen, welche nicht von ihrer Überzeugung abschwören wollten, wurden hingerichtet.

Während diesen Prozessen versuchten die Schwyzer Behörden, bei Zürich die Auslieferung der Geflüchteten zu erwirken. Das reformierte Zürich weigerte sich jedoch beharrlich. Die vollzogenen Hinrichtungen gaben schliesslich den Ausschlag zum 1. Villmergerkrieg.

Zur Sicherung des katholischen Glaubens wurden die Kapuziner nach Arth berufen und das Kloster 1656 erbaut. In den Jahren 1694 - 1697 erfolgte auch der Bau der barocken Arther Pfarrkirche, wie sie sich heute noch präsentiert.

Im 18. Jahrhundert wurde das Dorf Arth öfters von Unglücksfällen heimgesucht. Die schrecklichsten ereigneten sich 1719 mit dem Dorfbrand, der 77 Häuser einäscherte, und demjenigen von 1759, dem 19 Häuser zum Opfer fielen.
Arth wurde in früheren Jahren als Marktflecken und Zollstation einige Bedeutung beigemessen. Vor allem herrschte ein reger Verkehr mit der Postkutsche. Durch das Aufblühen des Tourismus entstand ein neuer Beruf: Der Rigi-Träger. An schönen Tagen sollen bis zu 50 Pferde auf dem Dorfplatz gestanden haben, die sich dann mit den Fussgängern, Führern, Gepäck- und Sesselträgern wie eine bunte Karawane in Bewegung setzten und sich in lang gezogener Kolonne das Tal hinauf zur Rigi bewegten.

Am 2. September 1806 donnerte der furchtbare Bergsturz von Goldau zu Tale und begrub 457 Menschen unter sich. Doch neues Leben strömte aus dem Schuttkegel und die Eröffnung der Gotthardbahn im Jahre 1882 verhalf Goldau zu einem unerwarteten Aufschwung. Im Jahre 1875 wurde zudem die Arth-Rigi-Bahn (heute Rigi Bahnen) eröffnet.

Nach dem ersten Weltkrieg blieb auch die Gemeinde Arth von schweren Krisen nicht verschont. Verschiedene Fabriken mussten ihre Betriebe schliessen. Ab dem Jahre 1935 gelang es, neue Industriezweige anzusiedeln. Die gute wirtschaftliche Entwicklung und die verkehrstechnische Erschliessung liess die Bevölkerungszahl der Gemeinde ansteigen. Zählte man im Jahre 1900 noch 4739 Personen, verzeichnete man im Jahre 2004 den 10'000. Einwohner. Trotzdem: Die Arther Bevölkerung versteht sich auch in Zukunft nicht als Stadt sondern als das, was in Jahrhunderten gewachsen ist: Drei Dörfer - eine Gemeinde.

Bild: Dorfbrand Arth, Bild in St. Georgs-Kapelle

Dorfbrand Arth
 

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