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Geschichte

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Geschichte der Unterallmeind-Korporation (UAK)

 

weitere Informationen: http://www.uak.ch

Durch das Vordringen der Franken im 5. Jahrhundert gelangten einzelne Siedlungen des heutigen Gemeindegebietes Arth - damals Höfe genannt - an die Grafen von Lenzburg und Kyburg. Als diese Adelsfamilien am Ende des 12. Jahrhunderts ausstarben, gingen die Besitzansprüche an die Habsburger über. Im Jahre 1320 gelangte die Markgräfin Maria von Baden durch Erbgang in den Besitz der Arther Höfe. Die Gräfin wollte ihren Lebensabend in einem Kloster verbringen und bot den Arther Siedlungen, sich für 200 Mark Silber loszukaufen. Dieser Kauf ist im Arther Freibrief vom 9. Dezember 1353 festgehalten.

Am 16. Mai 1354 beschloss die damalige Kirchgemeinde im so genannten „Wegweisbrief“ mit einem Teilungsbeschluss, die Nutzungsberechtigungen an den Höfen zu verteilen. Die Gebiete auf dem Talboden wurden unter den beteiligten Familien aufgeteilt, die Waldungen und Alpweiden in den höheren Lagen dagegen in gemeinsamem Besitz belassen. Diese Gebiete sind mehr oder weniger bis in die heutige Zeit im Besitz der UAK geblieben und sie werden noch immer von den Nachfahren der alten Arther Geschlechter verwaltet und genutzt.

In der Folge überstand die Unterallmeind-Korporation alle Wirren der Geschichte, namentlich den Einmarsch der Franzosen im Jahre 1798, die Helvetik und die Kämpfe um die Trennung zwischen Kirche und Staat.

Ihre Blütezeit erlebte die Unterallmeind Korporation im 19. Jahrhundert, als es in den gehobenen Gesellschaftsschichten modern wurde, die Rigi zu besuchen. Als grösste Landbesitzerin auf der Rigi profitierte die UAK vom Ansturm der Touristen: Für jeden Pferdetransport über ihr Gebiet musste ein Wegzoll entrichtet werden und für Hotel-Bauplätze auf der Rigi kassierte die UAK horrende Summen.

Beim Goldauer Bergsturz im Jahre 1806 waren ein Drittel der Todesopfer Unterällmiger. Im Jahre 1830 wurde der Besitz der Unterallmeind im verschütteteten Gebiet neu „ausgemarchtet“ (ausgehandelt).

Die Industrialisierung schadete der UAK sehr. Mit dem Bau der Arth-Rigi-Bahn verlor das Tourismusgeschäft für die UAK an Bedeutung und beim Bau der Gotthardlinie erlitt sie grosse Verluste. Per Bundesgerichtsentscheid musste die UAK im Jahre 1920 den Bundesbahnen 190 Hektaren (ein Fünftel des Gebietes) an der Rigilehne zwangsweise abtreten. Eine weitere einträgliche Geldquelle, das Forstwesen, brach ab 1980 völlig ein. Die Holzpreise sanken, während gleichzeitig die Produktionskosten stiegen. Somit war eine kostendeckende Waldbewirtschaftung nicht mehr möglich. Durch das vermehrt wachsende ökologische Bewusstsein der Bevölkerung zeichnet sich jedoch langsam ein Trendwechsel ab. Heute kann die UAK dank einer modernen Schnitzelheizung ihre eigenen Liegenschaften sowie Schulanlagen und das Alters- und Pflegeheim Hofmatt der Gemeinde Arth in einem Wärmeverbund mit Energie beliefern. Ein neuer Forstwerkhof für die Produktion der Holzschnitzel wurde im Jahre 2006 erbaut.

1993 erhielten die Frauen das Stimm- und Nutzungsrecht. Und seit einem weiteren Bundesgerichtsentscheid sind auch nicht mehr der Nachname und Bürgerort massgebend sondern die Abstammung. In der heutigen Zeit sind ständige Anpassung an neue Gegebenheiten und Erfordernisse gefragt. Die UAK hat gelernt, sich zwischen Tradition und Moderne zu bewegen und blickt somit auch nach über 650 Jahren zuversichtlich in die Zukunft.

Abstammung von folgenden Geschlechtern: Abury, Annen, Biser, Bürgi, Eberhard, Eichhorn, Eigel, Fassbind, Felchlin, Hospenthal, Kamer, Kennel/Kenel, Mettler, Rickenbach, Römer, Schindler, Schreiber, Stump, Weber, Zay, Ziltener

Blick zum Rigi-Kulm
 

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