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Kulturspur Rigi

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R 4 Kapelle Maria zum Schnee


Kapelle


Beschreibung
Die erste Kapelle auf der Rigi befand sich im Kaltbad auf Luzerner Boden. Diese wurde mit der Zeit zu klein und bei grossem Andrang kam es immer öfter zu Streit zwischen den Schwyzer und Luzerner Sennen. Deshalb entschlossen sich die Schwyzer 1688 im „Sand“ eine eigene Kapelle zu bauen, die schon ein Jahr darauf eingesegnet werden konnte. Der Name „Maria zum Schnee“ stammt von der berühmten Kirche „Santa Maria Maggiore“ in Rom, die an der Stelle errichtet worden war, an der in der Nacht zum 5. August 352 Schnee gefallen war, wie es Maria dem damaligen Papst im Traum aufgetragen hatte. Es erstaunt nicht, dass neben der Klösterli-Kapelle noch weitere Bergkapellen „Maria zum Schnee“ genannt wurden, vielleicht weil Schnee im August in Berglage nichts Ungewöhnliches ist.

Bald verbreitete sich die Kunde von Wunderheilungen und die Pilger strömten so zahlreich herbei, dass schon 1715 zwei Patres und ein Laienbruder den ganzen Sommer auf der Rigi verbringen mussten. Auch konnte die Kapelle die Gläubigen nicht mehr fassen, so dass der Schwyzer Landammann Gilg Christoph Schorno mit der Unterstützung seines Bruders, Pater Paul Schorno, in den Jahren 1716–19 eine neue, viermal grössere Kapelle erbauen liess. Weihbischof Ferdinand Geist von Konstanz weihte diese am 9. Oktober 1721 ein.

Die Kapelle gilt heute als eine der schönsten Bergkapellen. Das Altarbild hatte der Arther Kunstmaler Johann Balthasar Steiner (1668–1740) in Rom von Santa Maria Maggiore kopiert. Es befand sich schon in der ursprünglichen Kapelle von 1689. Am oberen Ende des Altars ist Franziuskus von Assisi, im Rundfenster des Altars der gekreuzigte Heiland mit Seraphenflügeln dargestellt. St. Franziskus gegenüber steht eine Statue des Heiligen Dominikus. Auf beiden Seiten ob den Sakristeien befinden sich je eine Empore mit einem kleinen Altar. Links finden wir eine Darstellung des heiligen Martin beim Halbieren seines Mantels, rechts der heilige Georg im Kampf mit dem Drachen. Auf der rechten Seite des Chorgitters ist ein Seitenalter der heiligen Mutter Anna, links der Seitenalter des heiligen Antonius von Padua.

Nach dem Bau der heute bestehenden Kapelle stieg die Zahl der Wallfahrer auf über 15'000 pro Sommer. 1728 waren schon vier Patres und ein Laienbruder zu deren Betreuung erforderlich. Jedoch sollte es noch bis 1775 dauern, bis es Superior Pater Damascenus mit den Klösterliwirten und ihren Familien wagte, auch den Winter auf Rigi-Klösterli zu verbringen. In Krisen- und Kriegszeiten nahm die Zahl der Pilger erheblich zu. So auch 1798 zur Zeit des Franzoseneinfalls in die Schweiz. Viele flüchteten damals ins Klösterli und die Zwangseinquartierung französischer Offiziere strapazierte den Haushalt des Hospizes bis zum Äussersten.

Im 19. Jahrhundert ging die Wallfahrt zurück. Heute ist das Klösterli wieder ein beliebter Wallfahrtsort, den Pilger aus ganz Europa besuchen.

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