Haupinhalt

.
Schon früh wurde auf der Rigi der Wald gerodet, um Weidegrund zu schaffen. Erste urkundliche Erwähnungen der Alpweiden auf der Rigi sind aus dem frühen 12. Jahrhundert überliefert. Verschiedene Grenzstreitigkeiten im ausgehenden 14. und im 15. Jahrhundert belegen nicht nur, dass das Rigigebiet alpwirtschaftlich genutzt wurde, sondern auch, dass es sich um begehrten Weidegrund handelte.

Das Alpgebiet der Gemeinde Arth gehört seit der Mitte des 14. Jahrhunderts der Unterallmeindkorporation (siehe auch R12). Mitte des 17. Jahrhunderts wird berichtet, dass auf der Rigi 2'400 Stück Grossvieh gesömmert werden, um 1830 waren es 3'000 Stück. Die Möglichkeit, das Vieh auf der Alp zu sömmern, war ein Grund für den Erfolg der Braunviehzucht (siehe auch A27).
Zum Vergleich: 2010 zählte man im gesamten Rigigebiet 605 Kühe, 1'834 Rinder, 113 Schafe und 64 Ziegen.

Die Arther Älpler haben sich 1653 – nach einem plötzlichen grossen Viehsterben – zu einer Sennenbruderschaft zusammengeschlossen. Diese religiös geprägten Sennenvereinigungen zählen im zentralschweizerischen Raum zu den ältesten Körperschaften. In einer Zeit, als die Menschen Seuchen und Naturkatastrophen hilflos ausgeliefert waren und der Glaube herrschte, dass diese Unbilden von Geistern und Dämonen verursacht würden, hatte die Sennenbruderschaft zum Ziel, beim Allmächtigen Fürbitte einzulegen, um die Sennen, das Vieh und die Alpen vor Unglück und Krankheit zu bewahren.

Aus der Sennenbruderschaft ging die heutige Sennengesellschaft hervor, die neben den religiösen Wurzeln auch die geselligen Aspekte der Vereinigung pflegt. Natürlich gehört dazu das Schwing- und Älplerfest auf der Rigi (siehe R13), das bis zum Ende des 19. Jahrhunderts von der Sennengesellschaft organisiert wurde. Aber eigentlicher Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens ist die alle 4 bis 6 Jahre durchgeführte „Arther Sännechilbi“ mit dem „Sänne-Umzug“, an dem neben dem Vieh auch Brauchtum und Szenen aus dem Älplerleben gezeigt werden.
Alpwirtschaft