Haupinhalt

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Die Rigi-Hotellerie hat ihren Ursprung in den alten Wallfahrts-Zentren Kaltbad und Klösterli. Hier im Klösterli bestanden für die Wallfahrer bereits im 18. Jahrhundert drei Gasthäuser mit einem Angebot von rund 70 Betten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Rigi-Klösterli immer mehr zum Durchgangs- und Ausgangspunkt für eine Kulm-Besteigung. Für diese zahlungskräftigen Touristen und Kuraufenthalter wurde die Hotellerie im Klösterli ausgebaut und auf über 200 Gästebetten aufgestockt.

Das älteste Gasthaus im Rigi-Klösterli, „Maria zum Schnee“, war 1721, kurz nach der Einweihung der zweiten Kapelle erbaut worden. 1812 wurde das Haus umgebaut und in Hotel Sonne umbenannt. Eine weitere Vergrösserung auf 90 Fremdenbetten wurde 1882 vorgenommen. Vor rund 40 Jahren wurde der Westflügel des Hotels Sonne verkauft und in Appartementwohnungen umgebaut. Die verbleibenden Gebäudeteile des Hotels Sonne sollten abgebrochen werden. Im Rahmen einer Feuerwehrübung wurden sie deshalb am 30. Juni 1973 in Brand gesteckt.

An der Stelle des heutigen Hotels Klösterli-Zum Goldenen Hirschen stand ursprünglich das Gasthaus „zum Ochsen“. Das genaue Erstellungsjahr ist nicht bekannt, es wird jedoch 1736 zum ersten Mal schriftlich erwähnt. 1775 übernachtete Goethe während seines Rigiaufenthalts im „Ochsen“. Zwar fand er auf Rigi Kulm angelangt, den Gipfel in Nebel gehüllt, zeigte sich aber dann umso beeindruckter von den Fetzen Aussicht, die zwischen den Nebelschwaden zu erhaschen waren. Davon zeugt jedenfalls sein Tagebucheintrag „… in Wolken und Nebel rings die Herrlichkeit der Welt“, die auch auf der Gedenktafel an Goethes Aufenthalt im Klösterli steht. Der „Ochsen“ wurde im 18. Jahrhundert von vielen Reisenden gerühmt, besonders wegen des guten Essens. 1822 wurde das Gasthaus von Blasius Schreiber, Erbauer des Hotels Staffel, erworben. Er liess den „Ochsen“ abbrechen und an dessen Stelle das Hotel Schwert mit 80 Betten bauen. Im Lauf des 19. Jahrhunderts wurde das Hotel in mehreren Etappen zu einem Grossbetrieb mit 130 Betten ausgebaut.

1924 ging das Haus an die Hotelier-Familie Fassbind über, welche zu dieser Zeit mit der „Sonne“ und der „Krone“ zwei weitere Hotels im Klösterli besass. 1979, nach mehreren Besitzerwechseln, wurde das Schwert in Hotel Rigi-Klösterli umbenannt. Ab 2011 erhielt es den Namen Hotel Klösterli-Zum Goldenen Hirschen.

Das Gasthaus „Zum weissen Ross“ besass 11 Zimmer und 29 Betten. Es soll Ende des 18. Jahrhunderts die vornehmste der drei damaligen Klösterli-Herbergen gewesen sein. Anfangs des 20. Jahrhunderts wurde es abgebrochen.

1805 wurde von Josef Martin Bürgi ein viertes Gasthaus erbaut, die „Krone“. Bürgi erbaute später auch das erste Hotel auf Rigi-Kulm (siehe R10). Die „Krone“ wurde in den 1880er-Jahren von 10 auf 40 Gästebetten ausgebaut. Der 1951 gegründete Verein „Freiämter Ferienhaus Rigi Klösterli“ erwarb das Hotel und baute es in mehreren Etappen um. Heute wird es als Ferienhaus für Gruppen vermietet.

Nach dem Rückgang der Wallfahrt im 19. Jahrhundert kamen immer mehr Gäste zur Kur auf Rigi Klösterli. Beliebt und von den Ärzten sehr empfohlen war die Molkenkur. Molke ist die Flüssigkeit, die nach der Herstellung des Käses von der Milch übrig bleibt. Neben der Molke wurde auch Milch (Kuh- und Ziegenmilch) und frisches Quellwasser zur Kur getrunken. Weiter versprach man sich auch von der Bergluft Stärkung und Heilung verschiedener Beschwerden wie etwa der Förderung der Verdauung und Esslust und zur Reinigung des Blutes. Dem Bergwasser wurde ebenfalls heilende Wirkung zugesprochen, so dass der Bergweiher beim Klösterli zur Badekur genutzt wurde. Der eigentliche Bädertourismus spielte sich jedoch – vor allem im 17. und 18.Jahrhundert – bei der Heilquelle im Kaltbad ab. Wegen der schlechten Verkehrserschliessung und mangelnder touristischer Infrastruktur konnte er sich jedoch nicht durchsetzen.
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